Wie Experten befürchten, droht zwischen den USA und China ein Stahlkrieg aufzuziehen. Denn um die US-Stahlindustrie zu stärken, soll der Stahlimport durch Einfuhrbeschränkungen bzw. Strafzölle gesenkt werden. Derartige Maßnahmen könnten auch unangenehme Folgen für die Stahlindustrie in der EU mit sich bringen.
USA wollen China-Importe bremsen
Damit die USA mehr Profit aus der heimischen Stahlindustrie erwirtschaften können, üben bereits gut zwei Dutzend Stahlunternehmen Druck auf Donald Trump aus, Einfuhrbeschränkungen für ausländischen Stahl zu verhängen. Besonders China träfen Strafzölle oder sonstige Einfuhrbeschränkungen drastisch.
Deutsche Stahlindustrie in Alarmbereitschaft
Bereits im Juni warnte der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies vor einem direkten Stahlkrieg zwischen Deutschland und den USA. Lies kritisierte Quoten und Strafzölle beim Import als rechtswidrig und Vertreter der deutschen Stahlindustrie unterstützten mit dem Ruf nach internationaler Regulierung, um den Welthandel in der Balance zu halten.
Chinesischer Stahl könnte EU-Markt überschwemmen
Sollten die USA zunächst tatsächlich den chinesischen Stahlhahn zudrehen, befürchten Marktbeobachter, dass dieser dann Abnehmer in Europa finden wird. Folglich würden die Stahlpreise fallen – möglicherweise in Dumpingregionen. Der Salzgitter-Chef Fuhrmann sprach sich beim Eintreten dieses Extremfalls direkt dafür aus, Dumpingpreisen mit neuen Zöllen entgegenzutreten. Ob Maßnahmen wirklich notwendig sein werden, bleibt abzuwarten, ein Streit um den Stahl scheint mittelfristig jedenfalls unausweichlich.